Kniende
Das herausragende Werk der Neuen Sachlichkeit in Österreich wird durch das komplizierte Bewegungsmotiv des knienden Frauenaktes in einem sonst kahlen Raum mit Bodenbett, Sessel und kleinem Spiegel charakterisiert. In der reduzierten Farbkomposition kommt die realistische Wiedergabe des Aktes in hellen Fleischtönen hervorragend zum Ausdruck. Bei der Wiedergabe der konzentrierten Raumkomposition verwendete Schatz eine überaus feine, altmeisterliche Lasurentechnik, die vor allem in den Seidenstrümpfen am Stuhl und dem transparenten schleierartigen Tuch bemerkbar wird, das die junge Frau mit modischem Kurzhaarschnitt vor dem Körper hält. Das Dokumentationsfoto von Otto Kallir-Nirenstein zeigt einen früheren Zustand des Gemäldes als Morgentoilette mit Lavor anstatt Bodenbett.