Friedrich von Amerling
Einleitung
Seit der Ausstellung Friedrich von Amerling. 1803–1887, die 2003 im Oberen Belvedere stattfand, besteht der Gedanke, ein aktualisiertes Verzeichnis der Werke des Malers herauszubringen. Als Basis für das Sammeln von Bildmaterial, für die Beurteilung von Gemälden sowie für eine gezielte Suche nach Werken Amerlings diente das Werkverzeichnis, das Günther Probszt 1927 publiziert hatte. Von besonderer Hilfe war die genaue Beschreibung, die Probszt bei jenen Gemälden anführte, die er persönlich gesehen hatte. Auf dieser Basis können auch heute noch Werke ohne Signatur als Arbeiten von Amerling identifiziert werden.
Nun liegt dieses Werkverzeichnis endlich vor. Ich danke allen Personen, die mir in den mehr als zwanzig Jahren seit Beginn der Arbeiten ihre Gemälde gezeigt, mein Anliegen bekannt gemacht oder den Kontakt für Bildbegutachtungen vermittelt haben. Anfragen von Privatpersonen, Auktionshäusern und aus dem Kunsthandel des In- und Auslandes machten mich dabei von Mal zu Mal vertrauter mit Amerlings Technik sowie mit seiner Bildauffassung.
Ein besonderer Dank gilt Katharina Lovecky, die sich der Übertragung analoger Inhalte in die Datenbank sowie der Auflistung der Literatur in den jeweiligen Werkverzeichnisnummern gewidmet hat, sowie Sophie Liebau für ihre umsichtige Koordination. Beiden Kolleginnen sei auch für ihren großen Einsatz beim Sammeln des Fotomaterials gedankt.
Außerdem danke ich Katinka Gratzer-Baumgärtner und Monika Mayer für die Hilfestellung bei der Prüfung und Präzisierung ausgewählter Provenienzen. Carmen Müller sei für die Fertigung der zahlreichen Scans aus alten Katalogen gedankt, Katharina Wallerits für die Bearbeitung und Einspielung des Fotomaterials in die Museumsdatenbank und Maximilian Kaiser für die Endfertigung der Daten und deren Nutzbarmachung im Online-Werkverzeichnis.
Zum Modus Operandi des Online-Werkverzeichnisses
Das Werkverzeichnis konzentriert sich auf die Malerei. Zeichnungen sind nur dann erfasst, wenn sie vorbereitend für ein Gemälde waren. Die Werke sind chronologisch aufgelistet und, wenn vorhanden, mit einer Abbildung versehen. Ist der Aufenthalt eines Werkes nicht bekannt, die Arbeit aber durch eine Abbildung bzw. ein Foto auf uns gekommen, wird ebendiese Abbildung zur Illustration der Werknummer verwendet. Verschollene Bilder sind, so vorhanden, durch Probszts Beschreibung charakterisiert. Bei jenen Bildern, die nur durch ein Schwarz-Weiß-Foto überliefert sind, wird die farbliche Charakterisierung von Probszt übernommen. Probszts Bemerkungen rangieren dabei an erster Stelle (als „Probszt 1927: …“).
In den meisten Fällen wurden die Originaltitel übernommen, wie sie Günther Probszt auf der Basis von Amerlings Werklisten (die heute verschollen sind) in seinem Werkverzeichnis anführte. Die Porträtdarstellungen sind nun mit korrekten Namen und Lebensdaten der dargestellten Personen versehen, soweit diese identifiziert werden konnten. Eine Ausnahme davon bilden Amerlings Familienmitglieder, wenn diese in der Vita des Künstlers aufscheinen.
Um die Wiedererkennbarkeit von Bildwerken zu erleichtern, werden die bei Probszt schlicht formulierten Bildtitel (z. B. Junge Italienerin, Selbstporträt, Alter Mann) genauer charakterisiert. Titel mit seltsamem Wortlaut (z. B. Piglerlotti) basieren auf Probszt.
Die Auflistung der Bildprovenienzen beginnt zu Lebzeiten Amerlings und wird herauf in die Gegenwart geführt. Ist der Zeitraum eines Besitztums nicht klar definierbar, ist keine Jahreszahl vermerkt.
Werke, deren Authentizität nicht überzeugte oder die in künstlerischen, kompositorischen und maltechnischen Belangen, aber auch hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes Fragen aufwarfen, wurden in einer Expertinnengruppe eingehend diskutiert und gegebenenfalls aus dem Werkverzeichnis entfernt.
Sabine Grabner
Autorin